St. Urbanus für...

Ostern 2020

Aktuelle Informationen rund um Ostern in der Gemeinde Herz Jesu

Liebe Gemeinde,

nicht nur rund um unsere Herz Jesu Kirche ist es still geworden. Alle bisherigen Gewohnheiten und Ordnungen stellt das Virus auf den Kopf. Wir spüren die Zerbrechlichkeit und Begrenztheit unseres Lebens ganz radikal. Alles was uns bisher Sicherheit gab hat sich verändert. Wer oder was kann uns da noch Sicherheit geben, auf wen bauen wir?

Beim Beten des Stundengebetes erfahre ich, wie aktuell die Psalmen sind. Sie sprechen aus, was die Menschen derzeit bewegt.  So fühle ich mich Ihnen in meinen Gebeten nahe und allen Menschen in Einsamkeit, Not und Angst. Denken und beten Sie mit mir jetzt auch für die Menschen, die in dieser Zeit für uns da sind: die Ärzte, die Pflegenden und die Rettungsdienste; wir denken an alle Frauen und Männer, die das öffentliche Leben und die Versorgung trotz eigener Gefährdung aufrechterhalten und wir denken an die, die zu unser aller Schutz zuhause bleiben. Wir sagen Danke!

Vergessen wir auch diejenigen nicht, die sich mit der “Ausgangssperre” schwer tun, denen die Decke auf den Kopf fällt, wo es in Familien zu Streit und Gewalt kommt. Wir schließen sie und die Menschen in unser Gebet ein, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben oder um ihre Existenz fürchten. In unseren Gebeten sind wir auch denen nahe, die jetzt allein ohne Beistand in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sind; wir denken an unsere Freunde, Familien und Nachbarn. Sie alle empfehlen wir der fürsorgenden Liebe und Barmherzigkeit Gottes.

In dieser Krise sollten wir nicht fragen warum sie uns getroffen hat, fragen wir, was wir aus ihr lernen können, wozu sie gut sein kann Führt sie uns auf Dauer wieder zu mehr Solidarität, macht sie uns bescheidener, hilfsbereiter, maßvoller? Oder wächst der Egoismus (Hamsterkäufe)? Wir wissen es nicht.

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Im Krieg konnte man vielfach auch keine Gottesdienste feiern. Ob es uns wohl so ergeht, wenn wir den ersten Gottesdienst nach “Corona” wieder feiern, wie Anni Bilk, die die erste Ostermesse nach Kriegsende vor 75 Jahren in Resse beschreibt (siehe links – zum Vergrößern bitte anklicken).

Trotzdem möchte ich Sie einladen, darauf zu vertrauen, dass Gott immer und überall gegenwärtig ist. “Ich bin bei euch euch alle Tage”, sagt Jesus und gerade in Zeiten der Bedrängnis verlässt ER uns nicht. Bleiben Sie behütet und auch wenn wir dieses Jahr nicht Ostern wie gewohnt feiern, denken Sie daran: Jesus ist schon für uns auferstanden!

Und deshalb wünsche ich Ihnen von Herz ein gesegnetes Osterfest!
Christus ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden!

Ihr
Pastor Beukenbusch

P.S. Beachten Sie bitte die Öffnungszeiten unserer Kirche und ich stehe Ihnen auch weiterhin zu Gespräch und Auskünften zur Verfügung!

 

Öffnungszeiten unserer Kirche

Beichtgelegenheit

Sie haben die Möglichkeit bei jedem Priester telefonisch zu beichten.
Pastor Beukenbusch, Tel. 77497

Karfreitag

Zum stillen Gebet ist die Kirche von 16.00 bis 17.00 Uhr geöffnet!

Ostersamstag/Ostersonntag

Für diese Tage gibt es Anregungen für einen kleinen Hausgottesdienst für Sie alleine oder für Ihre Wohngemeinschaft. So bilden wir auch außerhalb des Kirchengebäudes eine Gottesdienstgemeinschaft. Ein schönes und mutmachendes Zeichen.

Die Gottesdienstanregungen können Sie mitnehmen, wenn wir die Kirche zum Gebet öffnen und zwar am Karsamstag von 11.00 bis 12.00 Uhr und am Ostersonntag von 11.00 bis 12.00 Uhr.

Sie haben die Möglichkeit, wie in den vergangenen Jahren, eine kleine Osterkerze für Zuhause mitzunehmen.

Alles unter Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen, alles mit zwei Meter Abstand, bitte Kerze nehmen, bezahlen, Gottesdienstanregungen einstecken, kurzes Gebet mit dem gebührenden Abstand zu den anderen und dann nach Hause gehen.

 

Trotzdem

Pfarrer Stefan Redelberger spricht in einem Impuls für seine fränkischen Gemeinden vom „Trotzdem“ als Grundwort des Lebens und des Glaubens.

Hier sein Text:

„Trotzdem ist für mich ein Grundwort des Lebens: Mein Leben und meine Bewegungsfreiheit sind durch das Corona-Virus zurzeit sehr eingeschränkt – trotzdem freue ich mich an den Möglichkeiten, die ich habe, z.B. in den Garten gehen oder telefonieren. Viele Pläne und Vorhaben für die nächste Zeit sind unmöglich geworden – trotzdem gibt es viele Dinge, die ich jetzt machen kann, z.B. Liegengebliebenes aufarbeiten, den Schreibtisch aufräumen, lesen, musizieren, spazieren gehen.

Trotzdem ist für mich auch ein Grundwort des Glaubens: Obwohl die Jünger eine ganze Nacht erfolglos gefischt haben, sagte Jesus am Morgen zu ihnen: „Fahrt trotzdem hinaus auf den See und werft eure Netze aus.“ Paulus schreibt in seinem 2. Brief an die Christen in Korinth, wie es ihm geht: „Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht; wir werden gehetzt und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht vernichtet.“ (2 Kor 4) Mir hilft das Wörtchen „trotzdem“, wenn es schwer wird im Leben oder im Glauben. Ich halte mich hoffnungsvoll und manchmal auch trotzig an diesem Wort fest. Auch wenn das Corona-Virus die ganze Welt fest im Griff zu haben scheint, wir geben trotzdem nicht auf. Auch wenn dieses Virus übermächtig zu sein scheint, – Gott ist trotzdem stärker. Wir sind in der Vorbereitungszeit auf das Osterfest. Gott hat Jesus aus dem Tod gerettet und ihm neues Leben geschenkt. Gott ist der Grund für das trotzdem.“