St. Urbanus für...

“Fühl dich gedrückt”

Fühl dich gedrückt!“ – Mit dieser Whatsapp-Nachricht hat mich eine Freundin vor ein paar Wochen überrascht. Am Ende eines Austauschs über das Neuste aus privatem Umfeld und Job in Zeiten von Corona schrieb sie diesen Zuspruch. Dabei ist mir ein Satz wie dieser gar nicht fremd.

Seit einem Auslandsjahr in Panamá ist es für mich im Spanischem normal, Nachrichten durch „Ich schick dir eine Umarmung!“ oder auch kurz „Umarmung“ zu beenden. Eine in dem Kontext eher floskelhafte Grußformel, die ich mir ehrlich gesagt einfach abgeguckt habe.
Aus der Kirche kenne ich auch eine Grußformel. Am Ende eines Gottesdienstes, den ich leite, spreche ich einen Segen. Das heißt, ich spreche den Menschen gutgemeinte, bestärkende Worte für ihren Alltag zu. Mir ist es wichtig, diese Worte bewusst von Herzen zu wählen. Ich glaube, dass Gott in diesen Worten den Menschen nahekommt. Ja ich gehe soweit zu sagen: In diesen Worten schenkt Gott eine wohltuende Umarmung.

Genauso habe ich die Nachricht verstanden. Meine Freundin wusste, dass ich Umarmungen in dieser Zeit von „social distancing“ vermisse. Die Worte „Fühl dich gedrückt!“ sind für mich ein Segen. Ein Zeichen unserer Freundschaft, aber eben auch gutgemeinte, bestärkende und mutmachende Worte für die kommende Zeit. Für mich eine Umarmung Gottes.

Lukas Klein-Wiele