St. Urbanus für...

Sonntagsimpuls – 24. Sonntag im Jahreskreis | 13.09.2020

Impuls zum 24. Sonntag im Jahreskreis von Pater Klemens M. Feiertag.

Schrifttexte

Impuls

Sonntagsimpuls zum 24. Sonntag im Jahreskreis

“Keiner von uns lebt sich selber und keiner stirbt sich selber: leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn.” (Röm 14, 7f)

Im heutigen Evangelium nach Matthäus  18, 21 und 22 antwortet Jesus sinngemäß auf die Frage von Petrus wie oft wir dem Bruder / der Schwester zu “vergeben” haben, dass wir ihm/ihr von ganzem Herzen zu vergeben haben.

Ist das nicht zu viel verlangt… kann das überhaupt ein Mensch… ist das nicht ausschließlich einem Heiligen, einer Heiligen vorbehalten… ?! Petrus, der ja ein richtig bodenständiger Mensch war, der von seinem Leben ganz überzeugt war und daher auch sich Jesus mit Haut und Haaren anvertrauen konnte, setzte  dennoch Jesus eine Grenze mit seiner Frage, indem er fragte „siebenmal“. Prompt bekam er die richtungsweisende Antwort von Jeus „nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal“ und das bedeutet stets und somit  grenzenlos .

Wir Menschen, wenn wir ehrlich sind, leben doch tagtäglich davon, dass Gott uns verzeiht und diese empfangene Vergebung, S e i n e Barmherzigkeit an uns bedeutet Verpflichtung und Verantwortung für uns, die wir alle ein Teil von Jesus Christus sind: nämlich Christen.

Verpflichtung wie bei Petrus, der sich in der Zeit seiner Jüngerschaft mit seiner ganzen Art  sein Leben für Jesus einsetzte und unmittelbar vor dem Tod Jesu seine gewaltbereite, unüberlegte Lebensweise in die Verantwortung der gesamten Jüngerschaft sprich Kirche Jesus Christi umwandeltete.

Wie sieht es damit bei uns aus , in unserem Inneren?! Wie sehr doch erschrecke  i c h, wenn ich wütend über manche Staatslenker bin – über jene also, die das Wohl ihrer ihnen anvertrauten Landsleute stets als  i h r e Verpflichtung und Verantwortung als Auftrag haben… über Ungerechtigkeiten und Willkür an Menschen in einer tobenden Ohnmacht mich befinde; sosehr, dass ich zurückrudern möchte und wie Jesus in einer unaussprechlichen Kraft der Liebe, der Barmherzigkeit den Menschen mich zuwenden möchte: den Toten, die ohne Glauben waren und sind und den Lebenden, die den Glauben an Ihn lebten und leben.

Nicht von ungefähr ist der Monat September uns Serviten als besondere Verehrung Mariens anvertraut worden: am 8. Geburt Mariens, die da schon zur Mutter des Gottessohnes erwählt und geheiligt wurde, der 12. Mariä Namen, der zur steten Anrufung dient, den unsere Mitschwestern als Erst- und wir Mitbrüder als Zweitnamen tragen und der 15. Hochfest unseres Ordens der Sieben Schmerzen Mariens. Gerade dieses Fest wurde uns im Jahre 1668 anvertraut und 1692 die Schmerzensmutter zur Schutzherrin unseres Ordens erklärt.

Ich freue mich mit Dank, am 20. September heuer das Patronatsfest an der Sieben-Schmerzen-Kapelle im Westerholter Wald mit dem Thema “Die Sieben Schmerzen Mariens heute” feiern zu können. In unseren Ordenssatzungen heißt es in der Schlusskonstitution „Da der Menschensohn noch immer in seinen Brüdern (Schwestern auch!) gekreuzigt ist, wollen wir, die Diener seiner Mutter, mit ihr zu Füßen der unzähligen Kreuze stehen um Trost und erlösende Mitarbeit zu bringen“ (OSM = Gemeinschaft der Diener Mariens).

Die Heiligen unserer Zeit sind für mich jene unter uns, die das „tun, was er euch sagt“ (Worte Mariens): Petrus und Paulus haben ihrerseits mit ihrer Bekehrung, mit ihren Zweifeln und Fragen sich auf den Weg gemacht wie wir es auch tun können: unterwegs sein im Namen des Herrn zu den Menschen: als Verpflichtung und Verantwortung für Gott und den Menschen.

P. Klemens M. Feiertag OSM, Seelsorger