St. Urbanus für...

Sonntagsimpuls – 3. Advent | 13.12.2020

Impuls zum 3. Advent von Diakon Matthias Breier.

Schrifttexte

Impuls

 

Der heutige Adventssonntag heißt ‚Gaudete‘, übersetzt heißt das: Freut euch.

Gemeint ist damit die Vorfreude auf das Kommen des Herrn an Weihnachten. Zur Zeit Jesu gab es auch schon diese Vorfreude. Sie erfüllte vor allem Maria, die Mutter Jesu. Maria hat sich sogar neun Monate lang auf ihr Kind gefreut- so wie es auch heute die Müttern tun. Nicht alles war einfach in dieser Zeit der Vorfreude. Maria musste Josef  versuchen verständlich zu machen, dass das Kind vom Heiligen Geist empfangen war. Dies ist ihr nicht gelungen, denn es musste erst ein Engel den Josef überzeugen. Dann kam die beschwerliche Reise nach Betlehem, zu einem Zeitpunkt, in dem Maria schon hochschwanger war. Es ist aber nicht überliefert, dass Maria dadurch in ihrer Vorfreude gedämpft war. Sie hat alles geduldig ertragen.

30 Jahre später gab es einen zweiten Menschen, der sich in Vorfreude befand: Johannes der Täufer. Auch er hatte als Zeuge für den Messias mit Schwierigkeiten zu kämpfen: man glaubte  seiner Botschaft nicht und begegnete ihm mit Misstrauen. Das hielt aber Johannes nicht davon ab, das nahe Kommen des Messias weiter zu verkünden.

Maria und Johannes verbindet, dass sie beide spürten und wussten, dass der Messias nahe ist, dass Sein Kommen unmittelbar bevorsteht. Daraus ergab sich ihre Vorfreude.

Diese Freude über den Herrn hat sie alle Strapazen, alle Missverständnisse und Misserfolge tragen lassen. All der Unglaube und das Misstrauen ihrer Umgebung konnten ihre Freude über das Kommen Jesu nicht auslöschen.

Ihr Glaube war stark genug, weil er auf eine Erfahrung von Nähe beruhte. Die Nähe des Herrn.

Was sagt uns dies, liebe Schwestern und Brüder, in diesem schwierigen Jahr 2020?

Auch wir können uns trotz vieler Schwierigkeiten und Probleme auf Christus freuen. Wir können dies, indem wir uns in Dankbarkeit an die guten Zeiten erinnern, indem wir benennen, was uns zur Zeit fehlt, und indem wir uns voll Hoffnung auf eine bessere Zukunft hin ausstrecken. Unsere Vorfreude bezieht sich auf all das Gute, das der Herr uns in Zukunft geben möchte, vor allem auch auf Seine Gegenwart im Wort und im Sakrament. Unsere Freude bezieht sich darauf, dass wir die Gegenwart des Herrn erfahren dürfen: durch Seine Hilfe und Seinen Schutz. Unsere Freude bezieht sich auch darauf, dass wir Zeugen Gottes in dieser Welt sein dürfen: indem wir anderen Menschen in tätiger Nächstenliebe helfen, und so das Kommen und die Gegenwart des Herrn bezeugen dürfen.

Diakon Matthias Breier