St. Urbanus für...

Appell für ein solidarisches Miteinander

Die Corona-Pandemie hält seit über einem Jahr das Leben weltweit und auch in unserer Stadt im Griff. Jeder von uns ist von den Auswirkungen betroffen, das Leben keiner einzigen Gelsenkirchenerin, keines einzigen Gelsenkircheners ist von der Pandemie unberührt geblieben.

In einer digitalen Konferenz unter Leitung von Oberbürgermeisterin Karin Welge und des Krisenstabsleiters Luidger Wolterhoff haben sich Vertreterinnen und Vertreter von Gelsenkirchener Vereinen und Verbänden, Kammern und Unternehmen, der Gesundheitswirtschaft, von Trägern von Einrichtungen der Senioren- und Jugendhilfe, sozialen Initiativen und Religionsgemeinschaften, politischen Parteien und dem Ehrenamt über die aktuelle Situation in der Stadt ausgetauscht. Dabei haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz zu folgendem Appell an die weitere Solidarität der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt verständigt:

Die Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener haben in den zurückliegenden Monaten bewundernswerte Leistungen und bewegende Zeichen von Menschlichkeit erbracht: bei der medizinischen und pflegerischen Versorgung von teilweise schwer erkrankten Menschen, bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen, in der Nachbarschaftshilfe, in Familien, an zahlreichen Arbeitsplätzen und vielen anderen Stellen. Diesen Menschen, ob haupt- oder ehrenamtlich tätig, gilt unsere Anerkennung und unser ausdrücklicher Dank!

Diese Zeichen von Solidarität machen uns Mut, auch die noch bevorstehenden Anstrengungen gemeinsam bewältigen zu können. Gelsenkirchen ist bisher zwar nicht unbeschadet, aber doch weitgehend solidarisch durch die Krise gekommen – das wollen wir so durchhalten, bis die Pandemie endlich an ihr Ende gelangt ist. Unsere Stadt hat gezeigt, dass sie dazu in der Lage ist!

Auch die aktuelle Impfkampagne verlangt eine gemeinsame Kraftanstrengung. Das ersehnte Gut, der Impfstoff, ist eine wertvolle Ressource. Daher bitten wir Sie, nicht benötigte Impftermine rasch wieder freizugeben. Durch diese Absage, per Mail oder telefonisch, ermöglichen wir es anderen Bürgerinnen und Bürgern, schneller einen Impftermin und damit den potenziell lebensrettenden Impfschutz zu bekommen!

Jede Gelsenkirchenerin, jeder Gelsenkirchener hat einen Anspruch auf Impfung. Wir müssen deshalb die Chance auf eine Impfung in sämtliche Quartiere, Häuser und Wohnungen tragen. Dabei wollen wir sämtliche soziale, sprachliche, ideologische oder kulturelle Hürden hinter uns lassen. Wir nehmen unsere Rolle als Multiplikatoren der Gelsenkirchener Stadtgesellschaft
ernst und nutzen unsere Netzwerke, über die Möglichkeiten einer Impfung zu informieren und etwaige Sorgen zu nehmen. Keine gesellschaftliche Gruppe darf vom Zugang zur Impfung ausgeschlossen bleiben!

Gelsenkirchen steht seit jeher für Gemeinschaft über alle Grenzen von Institutionen, Weltanschauungen und Parteien hinweg. Wir treten dafür ein, dieses Gemeinschaftserlebnis in unsere gesamte Stadtgesellschaft hineinzutragen! Wenn wir in den kommenden Wochen gemeinsam die richtigen Entscheidungen treffen, dann wird Gemeinschaft auch sehr bald wieder körperlich und echt spürbar. Und danach sehnen wir uns alle!