St. Urbanus für...

Neue Wortgottesdienst-Leiter*innen

Elf Gelsenkirchener Frauen und Männer qualifizierten sich zur Leitung von Wort-Gottes-Feiern. Zwei davon kommen aus der Pfarrei St. Urbanus

Die Katholische Kirche gewann in den letzten Monaten und Jahren wenig Sympathie in der Öffentlichkeit und bei ihren eigenen Mitgliedern. Zu groß waren die Enttäuschungen über den Umgang mit dem Missbrauchskandal und die konservativen Verlautbarungen dazu aus Köln, dem Vatikan und anderswo.

Zum Beispiel Melanie Spernol: Als eine der fünf Frauen unter den elf Teilnehmenden, beschreibt sie ihre persönliche Motivation als „Beitrag nicht nur zu kritisieren, sondern aktiv mitzugestalten“.  Kurskollege Edgar Utsch sieht dabei die Möglichkeit, in der Gestaltung der Liturgie auch die Kritik an der Kirche mit einfließen lassen zu können. Mit den anderen Kursteilnehmenden ist er sicher, dass die Worte und Werte der Botschaft Gottes, die sie als Leiterinnen und Leiter der Liturgie verkünden können, auch heute noch Orientierung und Sinn vermitteln. „Mit unserem Tun bieten wir sowohl den Menschen, die auf der Suche nach einer spirituellen Sinnerfahrung sind, aber auch denjenigen, die unzufrieden sind, ein Angebot der Orientierung,“ ergänzt Michael Wagener.

Dass es aber auch darum geht, mit ihrem Dienst das Gemeindeleben lebendig und aufrecht zu halten, ist für alle Kursabsolventen besonders wichtig. „Als mündige Christen kneifen wir nicht, denn als Getaufte sind wir dazu sogar beauftragt, unsere Talente zu nutzen, Gemeinde zu leben und unseren Glauben zu feiern“, bringt es Klaus Wehrhöfer auf den Punkt.

Der Qualifizierungskurs, der über einen Zeitraum von einem halben Jahr an sechs Abenden und drei Samstagen durchgeführt wurde, endete jetzt am Vorabend des ersten Advents mit der Übergabe der Abschlusszertifikate durch Kursleiter Matthias Menke (KEFB). Natürlich im Rahmen eines gemeinschaftlich gestalteten Wort-Gottes-Feier in der St. Thomas-Morus-Kirche in Gelsenkirchen-Ückendorf.

Menke war begeistert über die spürbare Freude der Beteiligten und die außerordentlich hohe Reflektionskultur innerhalb des Kurses, die er als „wertschätzend und zugewandt, aber auch durchaus kritisch“ beschreibt. Pater Christoph Robak (OFM conv), der als „Profi“ mit Menke den Kurs leitete, ergänzte, dass selbst er durch die Gespräche und Diskussionen viel über seine Rolle als Gestalter der Liturgie noch lernen konnte und wichtige Impulse erhalten habe.

Die beiden neuen Wortgottesdienstleiterinnen in der Pfarrei St. Urbanus, Melanie Spernol und Hildegard Breuckmann, werden demnächst von Propst Markus Pottbäcker im Rahmen eines Gottesdienstes offiziell beauftragt.

Text und Foto: KEFB Essen