St. Urbanus für...

Klausurtag mal anders – Pfarreigremien renovieren ehemaliges Servitenkloster für Geflüchtete

Besondere Situationen erfordern besondere Antworten. Aufgrund des Kriegs in der Ukraine wurde die geplante gemeinsame Klausurtagung von Kirchenvorstand, Pfarrgemeinderat und Pastoralteam gekürzt und das ehemalige Servitenkloster als Unterkunft für Geflüchtete vorbereitet.

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wollten die beiden gewählten Gremien und das Seelsorge-Team zusammen tagen und das weitere Vorgehen bei der Umsetzung des 2018 verabschiedeten Votums zum Pfarreientwicklungsprozess beraten. Doch angesichts der aktuellen politischen Entwicklung wurde das ursprünglich geplante Programm kurzfristig abgeändert. Dem Vorbereitungsteam war sofort klar: jetzt müssen wir spontan umplanen und mit anpacken! Und das eigentlich geplante Thema, nämlich Kooperation und Vernetzung, funktioniert bei der aktiven Arbeit doch mindestens genauso gut.

Hintergrund der Aktion: An diesem Wochenende ist ein Konvoi aus Gelsenkirchen mit vielen Hilfsgütern losgefahren. Ziel: die polnisch-ukrainische Grenze. Es ist geplant, dass ein Bus, der in diesem Konvoi mitfährt, auf dem Rückweg circa 50 Menschen aus der Ukraine mit nach Gelsenkirchen bringt.

Deshalb fand der Beratungsteil in verkürzter Form am Freitagabend statt. Am Samstag wurde dann in gleicher Besetzung das ehemalige Kloster neben der Kirche St. Maria Himmelfahrt so hergerichtet, dass die ankommenden Personen in Absprache mit der Stadt dort eine erste Bleibe finden. Es gab einiges zu tun: alle Räume mussten ordentlich geputzt, Möbel geschleppt, zahllose Schlüssel sortiert und anschließend neue Möbel aufgebaut werden.

 

 

 

 

 

Als absehbar war, dass die Arbeit bis zum geplanten Abschluss am späten Nachmittag nicht zu schaffen war, wurden persönliche Kontakte genutzt, um weitere Helferinnen und Helfer herbeizuholen – sei es aus dem Freundeskreis, aus Gemeindegruppen oder einem Schalke-Fanclub.

Bis in die Abendstunden wurde dann weiter geschraubt und gewerkelt.

Vielen Dank an alle, die die Aktion so spontan möglich gemacht haben. Auch ein großer Dank an das Team von Umzug Spektakulär und die Stadt Gelsenkirchen für die gute Zusammenarbeit.

Aktuell erreichen die Pfarrei viele Anfragen, ob und wie Spenden abgegeben werden können. Da wir zur Zeit noch nicht genau wissen, wie viele Menschen kommen werden und was benötigt wird, sammeln wir gerade noch keine Spenden in großen Mengen. Auch die Stadt und andere Organisationen bitten momentan noch um Zurückhaltung bei Sachspenden. Wir halten Sie aber auf unseren verschiedenen Kommunikationskanälen auf dem Laufenden und informieren bei Bedarf über Spendenmöglichkeiten!

Fotos: Ronja Voigt; Beitragsbild: stux /pixabay.com