St. Urbanus für...

(Fast) Ein ganzes Leben als Messdiener

Eine kleine Gemeinschaft versieht in unserer Pfarrkirche St. Urbanus einen wichtigen Dienst: Die Senioren-Messdiener:innen.

Johannes Hölscher ist einer von ihnen. Mit fast 83 Jahren verabschiedet er sich nun aus dem aktiven Dienst und blickt im Interview zurück auf viele bewegende Erlebnisse.

Eine kleine Gemeinschaft versieht in unserer Pfarrkirche St. Urbanus einen wichtigen Dienst: Die Senioren-Messdiener:innen. In den werktäglichen Messfeiern und bei Beerdigungsämtern übernehmen Sie den Ministrantendienst am Altar und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum würdigen Ablauf der Gottesdienste.

Herr Hölscher, wie lange waren Sie Messdiener?

Ich habe mit 10 Jahren angefangen. Als junger Erwachsener habe ich irgendwann mit dem regelmäßigen Dienst aufgehört, aber später dann bei vielen Gelegenheiten wie Wallfahrten den Dienst wieder übernommen. Seit 2002 bin ich regelmäßig als Seniorenmessdiener in St. Urbanus aktiv.

Was bedeutet es für Sie, den Messdienerdienst zu übernehmen?

Es ist ein großer Unterschied, ob man in der Kirche als Gottesdienstbesucher in der Bank sitzt oder am Altar aktiv den Gottesdienst mitgestaltet. Das ist auch nach so vielen Jahren noch ein besonderes Gefühl.

Gibt es etwas, an das Sie in ihrem Dienst besonders gerne zurückdenken?

Da fallen mir zwei besondere Gottesdienste ein – jeweils bei einer Wallfahrt mit dem KKV (Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung – ein katholischer Sozialverband, Anm. d. Red.). Einmal waren wir in Rom und haben früh morgens in der Krypta des Petersdoms Messe gefeiert. Der Dom war hell erleuchtet und menschenleer – so sieht man ihn sonst nie. Und auch in Israel am See Genezareth haben wir am Morgen eine Messe gefeiert, bei der der Priester bewusst kurze Phasen der Stille eingebaut hat. Dort am See in der Natur zu sein und nur das Plätschern des Wassers und das Singen der Vögel zu hören, war beeindruckend.

Gibt es Dinge, die Sie in ihrem Dienst vor besondere Herausforderungen gestellt haben?

Ich habe in meiner Zeit als Messdiener unzählige Priester in der Messe erlebt. Und jeder hat natürlich so seine Eigenarten. Sich darauf einzustellen, war manchmal eine Herausforderung.

Und natürlich sind Beerdigungen immer besonders – das ist ein trauriger Anlass, darauf muss man sich auch erstmal einstellen.

Wie blicken Sie auf Ihre Zeit in der Gemeinschaft der Seniorenmessdiener:innen zurück?

Ich habe den Dienst immer gerne übernommen. Die Gruppe ist eine gute Gemeinschaft, und es freut mich, dass sie in der letzten Zeit gewachsen ist. Ich hoffe, dass sich auch weiterhin Menschen finden, die diesen Dienst übernehmen.

Bleiben Sie trotzdem in unserer Pfarrei aktiv?

Ja! Ich bin auch weiterhin Lektor und Kommunionhelfer in St. Urbanus.

 

Das Interview führte Ludger Klingeberg